Wie ich dazu kam, was Sie hier nun sehen

Weggabelungen…

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gab es so einige in meinem Leben. Eigentlich wollte ich nach der Schule Sprachen lernen, um zu übersetzen und zu dolmetschen. Vor dem Studium lag dann noch der Weg über den Zivildienst, der mich in eine Wohngruppe eines Jugendhilfeträgers führte. Über zwei Jahre waren die dort wohnenden Kinder und Jugendlichen, die nicht mehr bei ihren Eltern leben konnten, ein Teil meines Alltags. Ich lebte mit ihnen, rang mit ihnen und sie mit mir. Wir hatten Freude miteinander und ich teilte ihren Kummer. Ich habe viel gelernt in dieser Zeit, auch über mich…

Nach dieser bewegten Zeit war mir klar, dass das Dolmetschen und das Übersetzen nicht das Studium bestimmen würden. Stattdessen begann ich in Kassel mit dem Studiengang Sozialwesen und wollte Sozialpädagoge werden.

Musik oder Studium? *

Life is what happens to you while you’re busy making other plans.
— John Lennon

Es lief nicht ganz so glatt, wie beabsichtigt. Meine Faszination für den E-Bass und die Rock- und Funkmusik führten zu einer längeren Pause in meinem Studium. Ich wollte Profimusiker werden. Ich habe viel geübt, in einigen Bands gespielt, Bassunterricht gegeben und dabei auch meine Fähigkeiten, mit Menschen umzugehen weiter geschult. In den nächsten Jahren habe ich mich mehr schlecht als recht durchgeschlagen, die Karriere blieb aus, der Spaß an der Musik ging verloren und der Frust war groß.

Die Verbindung zur Sozialen Arbeit bestand durch Vertretungstätigkeiten weiterhin, ein Angebot zu einer längerfristigen Vertretung beendete dann mein Studium (ohne Abschluss) und ich arbeitete Vollzeit in unterschiedlichen Wohngruppen. Ein weiterer Kontakt führte mich zu einem anderen Arbeitgeber.

Beratung…

Dort erweiterte sich nach einigen Jahren mein Aufgabengebiet und ich arbeitete mit Familien und Jugendlichen, indem ich sie zu Hause aufsuchte. Ich verbrachte Zeit mit den Kindern und Jugendlichen und kümmerte mich mit ihnen um ihre Anliegen und führte Beratungen mit den Eltern oder der ganzen Familie.

Ich begann eine Fortbildung als Systemischer Elterncoach, um mich dieser neuen Aufgabe besser gewachsen zu fühlen. Nach der Fortbildung musste ich feststellen: Ich hatte mich “infiziert” und meldete mich für die dreijährige Weiterbildung in Systemischer Therapie und Beratung an.

… und Therapie

Die Trennung von meiner damaligen Partnerin und Mutter unserer Tochter und die damit verbundenen Gefühle und Emotionen führten mich dann selber in Therapie. Die nächsten Jahre waren also von Therapie “gerahmt”: in Weiterbildung sowie in eigenen Prozessen.

Ich habe in kurzer Zeit viel nachgeholt, was ich glaubte über Jahre versäumt zu haben und konnte nach fünf Jahren auf eine recht stramme, jedoch sehr erfolgreiche “Qualifikationsphase” zurückschauen.

Mein erstes berufliches Zertifikat…

Umwege erweitern die Ortskenntnis.
— Kurt Tucholsky

war dann nach vielen Jahren, Umwegen, Irrungen und Wirrungen (die ich heute jedoch nicht missen wollen würde) der Staatlich anerkannte Erzieher und damit eine neue berufliche Tätigkeit in einer Tagesgruppe.

Die Weiterbildung in Systemischer Therapie und Beratung hatte ich abgeschlossen, die Prüfung für den Heilpraktiker für Psychotherapie erfolgreich abgelegt. Meine Weiterbildung in Systemaufstellungen ging in die Zielgerade und ich hatte bereits mit meiner Weiterbildung in Systemischer Paartherapie und Paarberatung begonnen.

… und die Gründung meiner Praxis

Ich habe mich dann aufgemacht und 2013 meine Praxis gegründet, um Menschen auf ihren Wegen zu einem leichteren und besseren Leben zu begleiten. Ein besonderes Anliegen ist es mir dabei, Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen gerecht zu werden, die meine Unterstützung in Anspruch nehmen.

Daher erweitere ich ständig mein Wissen, denn unterschiedliche Herausforderungen erfordern unterschiedliche Herangehensweisen.
Wenn mich Klienten mit in ihre Geschichten nehmen, begegne ich hin und wieder auch eigenen “alten Gespenstern”. Dann suche auch ich mir Unterstützung. Das heißt dann Supervision…

…und manchmal gehe ich auch selber in Therapie.

Meine Begleitung vereint professionelles Handeln und Lebenserfahrung

Neben meinen Kenntnissen über Gesprächsführung, Systeme und die Methoden der beraterischen und therapeutischen Begleitung, fließen meine eigenen Erfahrungen als Klient, Supervisand, Mensch mit eigener, bunter und bewegter Lebensgeschichte in die Prozesse ein, die ich in Kontakten mit Einzelnen, Paaren, Familien und Gruppen begleite.

* Und dann habe ich es doch noch getan…

(Ergänzung zum Abschnitt Musik oder Studium?)

Dreißig (in Zahlen: 30 !) Jahre nach Beginn meines Studiums habe ich dieses doch noch erfolgreich beendet.

Im Januar 2021 habe ich nach Abschluss eines berufsbegleitenden achtsemestrigen Studiengangs meine akademischen Weihen empfangen. Mit dem Bachelor of Arts in Sozialer Arbeit und der staatlichen Anerkennung als Sozialarbeiter/Sozialpädagoge schließe ich nun auch dieses lang offen gebliebene Kapitel.

Vielen Dank an dieser Stelle all denen, die mich in dieser Zeit unterstützt und ertragen haben ;-)